Donnerstag, 21. April 2011

Die Inkassobüros

Jeder, der eine Forderung im Auftrag eines Kunden oder Mandanten einfordert, wird in Deutschland schnell abqualifiziert :  

ABZOCKER
böse böse

Gerade die Inkassounternehmen, die sich auf die Beitreibung offener Rechnungen spezialisiert haben, werden immer wieder in der Bloggergemeinde so bezeichnet.

Im Netz finden sich dann Kommentare wie :

Es gibt Firmen in Deutschland, die nur darauf warten, dass ahnungslose Verbraucher Rechnungen wegwerfen oder ignorieren. Seit Jahren erschleichen sich unseriöse Inkasso-Firmen Gelder von arglosen Bürgern. Treffen kann es jeden. Wer nicht aufpasst, gerät in einen Automatismus, der unweigerlich dazu führt, dass eine Forderung vollstreckt werden kann, die möglicherweise real gar nicht besteht.

Wenn dann ein solcher verbaler Schnellschuss mit dem Namen und der vollen Firmenbezeichnung des Unternehmens garniert wird, kann es schnell ( und zu Recht) teuer für den verbraucherschützenden Blogger werden. In dem beigefügten Fernsehfilmchen ist keine Rede davon, dass die Inkassofirma "Unrecht" tut.


Denn:
Nur weil sich der Schuldner nicht mehr an die Forderung des Gläubigers erinnern kann, weil man ja unangenehme Sachen lieber vergisst, muss das Handeln der Inkassofirma nicht verwerflich sein. Die Inkassofirma bekommt die notwendigen Daten von ihrem Kunden und kann im Einzelfall gar nicht prüfen, ob die Forderung zu Recht besteht oder nicht.
- Es wartet also niemand darauf, dass ahnungslose Verbraucher Rechnungen ignorieren. Das kommt jeden Tag vor, denn merkwürdigerweise gehen sehr häufig gerade Rechnungen und Mahnungen auf dem Postweg verloren. 
- Die Inkasso-Firmen erschleichen sich auch kein Geld, sondern fordern für (!!) ihren Kunden die Bezahlung offener Rechnungen und der Kosten, die dem Kunden entstanden sind.

Ja, ja , ich weiß, dass es auch schwarze Schafe gibt, dennoch sollte man sich hüten der billigen Propaganda wegen alle Firmen über einen Kamm zu scheren. 










3 Kommentare:

  1. Nein nein Herr Neuber, das sehen Sie vollkommen falsch. Jedes Inkassounternehmen, jede Firma die Abos verkauft, ach was einfach jede Firma die sich wagt, dass ihr zustehende Entgelt aus einem Vertrag einzufordern. All diese Leute sind Verbrecher, Betrüger und Abzocker! Zumindest wenn man sich mal in der sog. Verbraucherschutzecke umhört.

    Weil wie könnte es anders sein, wenn dann doch all diese Leute ihren Lebenssinn, dem ewigen runter beten des immer wieder selben, entzogen werden würde.

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  2. Ohne Inkassounternehmen, die offene Rechnungen für erbrachte Leistungen einfordern, wäre manches mittelständische Unternehmen bereits pleite gegangen, denn die Zahlungsmoral in Deutschland ist schlecht.

    Kein Unternehmen kann es sich leisten, umsonst zu arbeiten – Ausnahme sind öffentliche Einrichtungen (man mag es nicht glauben - hier gibt es Festlegungen, bis zu welcher Rechnungshöhe nicht einmal gemahnt wird!), die Schuldengesamtlast vieler kleiner Beträge trägt nämlich der - Steuerzahler!

    In den erwähnten Filmbeiträgen verhält sich einzig und allein die Rechnungsempfängerin falsch.
    Auch bei Erhalt einer unbegründeten oder fehlerhaften Rechnung, wirft man sie nicht einfach weg.
    Und einen gerichtlichen Mahnbescheid unwidersprochen in der „Rundablage“ verschwinden zu lassen, ist natürlich Eingeständnis der Zahlungspflicht, egal ob primär die Forderung berechtigt war oder nicht.

    Eine Rechnung kann auch mal auf dem Postweg verloren gehen (komischerweise wissen meine Rechnungen immer, wo ich wohne :-D), aber spätestens nach der ersten Mahnung besteht dann auch Klärungspflicht des Schuldners mit dem Unternehmen.

    Dass es auch „schwarze Inkasso-Schafe“ gibt, ist hinreichend bekannt, und wie man sich da zu verhalten hat, sollte sich inzwischen auch rumgesprochen haben.

    „Schwarze Schafe“ gibt es in jeder Branche und auch in jeder Berufsgruppe. Nur lässt es sich darüber natürlich viel reißerischer berichten, als über die vielen positiven Beispiele.

    Das ist bei den selbsternannten Online-Journalisten nicht anders als bei den Profi-Berichterstattern in den Medien – leider.
    Ganze Branchen können so in Verruf gebracht werden.

    Berichtet wird, was sich gut verkauft – es geht nicht mehr um recherchierte und sachlich fundierte Informationen, sondern um Absatz- und Zugriffszahlen, Einschaltquoten usw. und es findet auch durch gezielte Fehlinformationen unter Verwendung aus dem Zusammenhang gerissener Zitate eine (wenn auch nicht immer) geschickte Meinungsmanipulation statt.

    Es gibt Blogger, die sich dabei besonders hervor tun, der Beifall Gleichgesinnter ist wohl der einzige „Erfolg“ ihres ansonsten verkorksten Lebens.

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  3. Nicht vergessen bitte auch der Herren Wirtschaftsdetektiv aus Hannover. Der Antispam Mann und Akte Experte. Der jagt auch gerne mal Inkassodienste. Ulkig daran ist nur, das er selber Inkassodienste anbietet. Wenn Mitbewerber sich als Verbraucherschützer ausgeben...

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