Freitag, 16. April 2010

Wir in Krefeld

leben bekanntlich auf der Insel der Se(e)ligen.

Gestern fragte mich ein Amtsrichter anlässlich der Verteidigungen gegen den Vorwurf der sog. "Unfallflucht" :

"Herr Neuber, wieso sind Verteidiger eigentlich immer davon überzeugt, dass ihre Mandanten unschuldig sind ?"

Anlass war mein deutlicher Hinweis, dass das gegnerische Fahrzeug zwar heftig beschädigt war, aber am Fahrzeug des Mandanten keinerlei Schaden festgestellt wurde.
Wenn dies ein Amtsrichter gewesen wäre, der neu und unerfahren wäre, hätte ich nur kurz die Augenbraue hochgezogen.. So aber

Wie schön, dass es Krefelder Usus ist, bei diesem Amtsrichter bereits die vorgefertigten Befangenheitsanträge in der Tasche zu haben, die dann nur noch ergänzt werden müssen.

Der Mandant staunte darüber sehr.....

5 Kommentare:

  1. Auch der Filius einer Kollegin stand vor geraumer Zeit vor einem Amtsgericht, weil er sich angeblich nach Beschädigung eines parkenden Autos unerlaubt vom Unfallort entfernt hatte.

    Er war sich keiner Schuld bewusst und auch sein Fahrzeug wies laut Gutachten keinerlei Spuren einer Kollision auf.
    Der angeblich Geschädigte brachte aber einen Zeugen mit, der den Vorfall gesehen haben wollte.

    Die Familie des beschuldigten jungen Mannes hat - obwohl es ihnen finanziell nicht gerade gut geht - gezahlt, um "Scherereien" zu vermeiden.
    Zurück geblieben ist jedoch der fade Nachgeschmack, ungerecht behandelt worden zu sein.

    Dem Beschuldigten hat wohl nur ein erfahrener Verteidiger gefehlt, der im richtigen Moment die Augenbraue hochgezogen oder einen vorgefertigten Befangenheitsantrag aus der Tasche gezogen hätte. :-)

    Was die "Insel der Seligen" angeht, hat der Oberbürgermeister von Krefeld wohl eine andere Auffassung.
    Denn er sagte noch anlässlich des Neujahrsempfangs 2009 im Seidenweberhaus:

    "Krefeld, meine Damen und Herren, ist zwar keine Insel der Seligen, Krefeld ist auch nicht der Himmel auf Erden, aber wir stehen im Regierungsbezirk Düsseldorf als eine der wenigen Städte mit ausgeglichenem Haushalt da, und wir sind die einzige Großstadt in der Region, die in den letzten Jahren gewachsen ist, statt - wie uns vorhergesagt war - zu schrumpfen."

    Und das ist doch auch beachtenswert! ;-)

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  2. Lore, dem Unschuldigen fehlte nur ein Super-Neuber, der morgens mit dem Sandstrahler duscht und danach erstmal einen Spaziergang mit Fremdenlegionären macht, bevor er sich an's Weltretten macht.

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  3. @ Volker
    Nun schließen Sie mal nicht von sich auf andere. Ihnen scheint bei der letzten Sandstrahl-Dusche etwas Grobsand ins Getriebe gekommen zu sein, was das Denkvermögen anbelangt!
    Was Sie da nehmen, kann Ihnen kein Arzt verordnet haben – egal , was es ist, lassen Sie es weg – Ihr Niveau hat sich nämlich auf eine ungebremste Talfahrt begeben.

    Es ist eines angehenden Absolventen einer höheren Bildungsstätte unwürdig, was Sie hier und auf dem weinroten Blog so von sich geben. Sie outen sich damit als überaus unreifer Mensch.
    Denken Sie mal drüber nach, falls Sie das überhaupt noch können!

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  4. Nein, Lore, das ist keine ungebremste Talfahrt. Das sind unbequeme Wahrheiten in Form von zulässigen freien Meinungsäußerungen. Haben Sie das im tiermedizinischen Studium nicht gelernt?

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  5. Na, Volker, Sie wollen doch Ihre Kommentare auf dem weinroten Blog (mit "unbequemen Wahrheiten" haben die nun wirklich nichts zu tun), die Sie "in Form von zulässigen freien Meinungsäußerungen" von sich gegeben haben, nun nicht auch noch hier als "geistige Höhenflüge" anerkannt haben.

    Was man alles im veterinärmedizinischen Studium und späteren Berufsleben lernt, passt hier nicht her und würde auch den Rahmen sprengen. Aber den Unterschied zwischen einer sachlichen freien Meinungsäußerung (die durchaus nicht mit meiner Auffassung übereinstimmen muss) und sinnlosem Rumgelaber mit dem Ziel, ganz bestimmte Menschen zu diffamieren, sehe ich schon noch.

    Mein Studium habe ich übrigens in einer Zeitepoche und Gesellschaftsstruktur absolviert (1967-71, da schwammen Sie wohl noch im großen Teich...), wo man schon sehr genau überlegen musste, in welcher Form man wem was sagen konnte und wie man auch kritische Meinungen so sachlich anbrachte, dass man hinterher selbst keine Unannehmlichkeiten bekam.
    Man entwickelt dann sehr wohl ein feines Gespür dafür, was gerade noch als sachliche Meinungsäußerung durchgeht.

    Und wer glaubt unter dem Deckmantel "freie Meinungsäußerung" jetzt alles öffentlich sagen zu dürfen, zu beleidigen und zu diffamieren, muss sich nicht wundern, wenn er sich dafür auch mal verantworten muss.

    Studierende übrigens, die einen auf "Hans Dampf in allen Gassen" machten und bei näherer Befragung in Prüfungen so gar kein Hintergrundwissen nachweisen konnten, hatte ich immer besonders gern. Ihnen legte ich oft nahe, doch noch mal zu erscheinen, wenn sie sich ein wenig mit der Materie auseinandergesetzt haben und nicht nur Nachplapperer sind –-- Sie wären so ein "Lieblingskandidat", den ich öfters zu sehen gewünscht hätte... :-D

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