Mittwoch, 19. Januar 2011

Unworte und Untaten

Ein Gespenst geht um in Europa und dem Web. Das ist das Gespenst des "Shitstorms"

Wie ? Sie wissen nicht, was das ist ?

Nun, da gibt oder gab es einen Blogger. Dieser Blogger maßte sich an, andere zu beleidigen, zu diffamieren und zu verleumden. Er meinte, er dürfe das, denn schließlich sei er ein Freak, habe das Recht zur freien Meinungsäußerung auf seiner Seite und überhaupt und sowieso. Er war also ein Guter.
Die Firma, die er meinte und genau bezeichnete, war da völlig anderer Meinung und forderte ihn zunächst außergerichtlich, den Mist zu löschen. Das waren also die Bösen.

Forderungen von "Bösen" kann man getrost ignorieren, sagte sich der Gute und blieb untätig.

Die Bösen klagten, gewannen und wollten dann die Gerichts- und Anwaltskosten haben.

Forderungen von "Bösen" kann man getrost ignorieren, sagte sich der Gute und blieb untätig.

Die Bösen pfändeten schließlich seine Domain als einzigen "werthaltigen" Besitz des Guten und wollen diese nun versteigern.

Selbst wenn alles seinen richtigen Weg im Rahmen unseres Rechtsstaates gegangen ist, das darf man aber nicht tun, jaulte die Bloggergemeinde. Und der "Böse" wurde nun als ganz "Böser" dargestellt und der "Gute" wurde zum Engel der Entrechteten.

"Wir werden dafür sorgen, dass die Reputation des "Ganz Bösen" völlig "zermetzelt" wird."

"Nun Volk steh auf und Sturm bricht los!" , kreischte schon einmal ein psychopathischer Propagandaspezialist, von dem man weiß, was aus ihm geworden ist, der aber sicher nicht wusste, was ein "Shitstorm" ist.

Bemerkenswert daran ist nebenbei, dass über diesen Fall auch auf dem Blog von zaubernden Anwälten berichtet wird. Dort kommt man zu dem Ergebnis, dass das Domain-Gegrabsche eine Form der Zensur sei.

Aha !
Jedem Straftäter wird das Werkzeug weggenommen, das er zur Ausführung seiner Tat benutzte, schon um Weiteres zu verhindern.

Wenn es berechtigt sein soll, den Abofallen-Betreibern auf bloßen Zuruf hin, die Konten zu kündigen ( sog. Kontobashing) , dann muss dies im übertragenen Sinne auch für solche "Freaks" gelten, die meinen, im Internet wäre man in einer reichsfreien Zone. Also Domain-Bashing.

Ich warte jetzt nur noch auf die Reaktion der "Guten", wenn beispielsweise ein Phantom namens Igor Beleidigungen, Verleumdungen und Diffamierungen über die "Guten" verbreitet. 

Da wird dann sicher nach dem Rechtsstaat, nach Polizei und Staatsanwaltschaft und nach allgemeiner Solidarität geschrien und alles in die Wege geleitet, um das Phantom mundtot zu machen.

Das entspringt aber sicherlich meiner schmutzigen Phantasie, dass die "Guten" mit zweierlei Maß messen.
"Also schloss er messerscharf, was nicht sein kann , das nicht sein darf."


7 Kommentare:

  1. Protestwelle = Shitstorms

    Ich bediene mich folgenden Zitats vom 11. Juni 2010:
    -1-
    >>>Wesentlicher Bestandteil ausufernder und nicht mehr sachgemäßer Kritik ist die Anonymität, die das Internet Kommentatoren auf Foren, in Blogs oder in sozialen Netzwerken gewährt. Dabei verhält es sich mit der Anonymität ein bisschen wie mit Alkohol; sie enthemmt, macht mutig und selbst der größte Lutscher kommt in den Genuss des Gefühls, etwas wirklich Bedeutendes zu tun. Folglich besteht das Interesse im Auslösen eines Shitstorms darin, eine möglichst große Reichweite zu generieren, so dass die mediale Inszenierung des zum Shitstorm ausgebauten Ereignisses im Mittelpunkt steht.<<<
    -2-
    >>>Problematisch ist jedoch, dass gerade die überspitzten und inhaltsabgehobenen Formulierungen in einem Shitstorm von der eigentlichen Kritik ablenken, so dass Unternehmen, welche in berechtigter Kritik stehen, selbst mittels der Auslösung eines Shitstorms von eben dieser Kritik ablenken können.<<<
    lesenswerte Quelle: http://www.online-affairs.com/2010/06/shitstorm-leben-im-pr-desaster-zum-beispiel-koehler/

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  2. Da ist wohl wieder einmal ein etwas sehr von sich selbst eingenommener „Blogger“ davon ausgegangen, dass man nur die Hosenbeutel nach außen krempeln muss, um zu zeigen, dass nichts zu holen ist, wo auch nichts ist und er dann automatisch von der Kostentragungspflicht und allen anderen Pflichten befreit ist.

    Man muss schon vorher nachdenken, ob man das Risiko eingehen will und es sich auch finanziell „leisten“ kann, einen vermeintlichen Gegner öffentlich mit einem Kraftausdruck zu betiteln, der einem „körpereigenen Sitzflächeninstrument“ analog ist.

    Dass es sich ein Unternehmen nicht bieten lässt, selbst nach einer formellen Bitte um Entfernung einer solchen Beleidigung, weiter diffamiert zu werden und rechtliche Schritte einleitet, sollte auch Rechtsunkundigen klar sein.

    Selbst dann noch nicht einmal Rechtsrat einzuholen und nach Vogel-Strauß-Manier nicht zum Prozess vor Gericht zu erscheinen, wohl in der Hoffnung, der Kelch ginge an ihm vorüber ... keine Ahnung, was einen Menschen zu solch einem irrationalen Handeln veranlasst – Klugheit ist es bestimmt nicht.

    Nun ist die Domain weg – die Szene tobt – die Mühlen mahlen weiter, bis es den nächsten Unbelehrbaren erwischt.

    На этом случае, много приветствий на фантомном «Игoрь». Также ваше время придёт!

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  3. Hoi, Andreas,

    ok gegengedarstellt, ich denke aber, am eigentlichen Punkt (zumindest meiner unbedeutenden Meinung nach) gehts vorbei. Euroweb ist ja nicht nirgendwer, sondern ein Unternehmen, das sich schon einige male mit a) eher fragwürdigen geschäftspraxen und b) anschließender Netzbereinigung mit ebenfalls wiederum streitbaren Mitteln hervorgetan und, (das ist der Punkt) damit massiv auf die Nase gefallen ist. Jetzt hier einen auf Eskalieren zu machen, obgleich es offensichtlich nur "ums Prinzip" geht (die Kohle zu spenden kann man sich ja leisten), das ist einfach nur dumm. Und ich frage mich, was die Akteure da aus der vergangenheit gelernt haben. Und bei aller (in meinen Augen nicht unbedingt klaren) Rechtsstaatlichkeit des ganzen Vorgangs nun: Dummheit soll meinetwegen gern gestraft werden. Du wirst sagen, bei Rene, ich tendier eher dazu zu sagen, insbesondere bei Euroweb. So eine Lernresistenz in Sachen Außendarstellung und Konfliktlösung ist beachtlich.

    Wie gesagt in der rechtlichen Analyse der Sache magst recht haben, auch da hab ich meine Zweifel, aber da liegen nicht alle Fakten auf dem Tisch und gilt das alte "Vor Gericht und auf hoher See". Was die Blödheit - meinetwegen auch auf beiden Seiten - angeht: da sind meine Sympathien allesamt bei Rene. Ein "Hier die selbstgerechten Guten, da die vermeintlich Bösen als Opfer" - Schwarzweißmalen mag im Gesamtkontext auch ne anguckwürdige Perspektive sein, aber an der Sache geht sie weit vorbei, die ist wie meist grauer.

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  4. Wann wechselt der Kiesfurzer endlich mal die Schallplatte? "Herrlich offensichtlich" war einzig und allein die Klatsche, die er sich kurz vor Redaktionsschluss noch bei Boo eingefangen hat!

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  5. Das ist mit der Schallplatte genau wie mit der Schüssel – Sprung drin und schon wird gebetsmühlenartig immer derselbe Quark abgeleiert.

    Wenn man nur „Kiesfurzer“ liest, kann man sich alles andere ersparen, die Textinhalte wiederholen sich ständig. Es ist halt nichts weiter drauf auf der Platte...

    Wo er auftaucht wird es unsachlich, es wird gehetzt und rumgestänkert – er braucht es halt für sein persönliches Image.

    Üben Sie Nachsicht JoHoLi, wahrscheinlich hat er trotz Ausdehnung seines „PC-Feuerwerker-Betätigungsfeldes“ im Raum Dresden-Pirna-Meißen nichts besseres zu tun und baut im Netz seinen Frust ab.

    Meine Güte, da haben wir ja noch so ein Sonderexemplar aus der „ostzonalen ethnischen Minderheitsregion“.

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  6. Viel interessanter finde ich allerdings die Frage warum denn der Besitz der Domain zum Gläubiger übergegangen ist... soweit ich weiß müsste doch der Besitz gepfändet und durch einen Treuhänder versteigert werden und der Erlös dann an die Gläubiger aufgeteilt werden und der Rest an den Schuldner ausgezahlt werden... Der Besitz der eigentlichen Pfändungssache geht doch eigentlich nicht an den Gläubiger über, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

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  7. Und wieder einmal ein Verfall in das altbekannte Muster.

    Unter Missbrauch der Identität eines Rechtsanwaltes wird auf dem Blog des Rechtsgegners ein Blogkommentar verfasst, schnellstens noch vor dem Löschen durch den Blogbetreiber ein Screenshot angefertigt und in der „rechtsfreien Zone Kassel“ als Beitrag verwendet, um wieder einmal viel heiße Luft zu blasen.

    Gut in Erinnerung sind solche Identitätsmissbräuche noch von anderen, nicht mehr existierenden Hetzblogs, nur der handelnde Personenkreis ist noch immer am „Werkeln“ – die Handschrift ist eindeutig.

    Der Mob darf kommentieren - Dumm 3.0 lässt grüßen! :-)

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