Es ist nichts Neues, dass Menschen ihre Musikwünsche aus dem Internet herunter laden und dann diese Musiktitel (bewusst oder unbewusst) wieder im Internet anbieten, also verbreiten.
Es ist nichts Neues, dass die Rechteinhaber (Bushido, Lena und all die anderen) sich dagegen zur Wehr setzen und regelmäßigen Abständen "wellenartig" diese "Verbreiter" abmahnen lassen und zum Teil horrende Schadenersatzforderungen geltend machen.
Es ist nichts Neues, dass man unter keinen Umständen die mitgelieferte Unterlassungserklärung unterzeichnen und quasi "blind" zahlen sollte. Hier muss in jedem Fall vorher der Rat eines Rechtsanwalts eingeholt werden, denn wie meine Beratungspraxis zeigt : Jeder Fall ist anders und nicht jede Abmahnung und/oder Forderung ist berechtigt. Also : Guter Rat ist nicht teuer.
Sicher kostet der "eigene" Rechtsanwalt auch Geld, aber es ist immer besser, einen kleineren Geldbetrag zu investieren, um einen "größeren" zu vermeiden.
Neu ist in der Rückschau des Jahres 2010, dass es immer wieder die gleichen Internetprovider sind, deren Kunden nach Preisgabe der Klarnamen und Adresse ( gerichtlich angeordnet!!) abgemahnt und erschreckt werden.
Neu ist weiter, dass es auch geographische Unterschiede bzw. geographisch gesteuerte Abmahnwellen gibt.
Wie eine kurze Umfrage bei Krefelder Kollegen zeigte, sind derzeit Krefeld und Umgebung und die Telecom bzw. 1 & 1 Kunden dran.
Man könnte meinen, Krefelder vodafone bzw. ehemalige arcor-Kunden verhielten sich gesetzestreu oder liegt das an etwas Anderem ?
Hintergrund für diese lokalen und Providerabhängigen Abmahnwellen sind Optimierungs- und Kostenaspekte.
AntwortenLöschenSo lässt zum Beispiel die Firma Europool Europäische Medienbeteiligungs-GmbH durch die Berliner Anwaltskanzlei Baumgarten Brandt Rechtsanwälte Abmahnungen wegen Urheberrechtsverstößen zu Spielfilmen versenden.
Der Optimierungs- und Kostenaspekt ist hier das ein großer Pool von Abzumahnenden gesammelt wird um für diese auf "einen Schlag" die richterliche Genehmigung zu bekommen über den Provider (welcher vorher bereits über die IP-Adressen selektiert wurde)
die Real-Namen zu erlangen.
So muß nur ein Antrag auf Richterliche Entscheidung und ein Vorgang beim zuständigen Provider Ausgelöst werden um zum Beispiel dutzende, hunderte, tausende (?) auf einmal abzumahnen.
Die Kosten und der Verwaltungsaufwand sollte ja möglichst klein gehalten werden, damit mehr Profit überbleibt.
Viele Grüße
Max
Es ist natürlich verständlich, wenn sich Kunstschaffende und die Vermarktungsindustrie gegen die zunehmende Piraterie und Verstöße gegen das Urheberrecht zur Wehr setzen, verursachen sie doch erhebliche wirtschaftliche Schäden.
AntwortenLöschenSolche Meinungen, wie ich sie erst heute in einem nicht unbekannten Forum las, werden unverblümt geäußert und auch vielfach zustimmend akzeptiert.
Zitat:
„Von mir aus dürfen alle Plattenfirmen und Verwerter pleite gehen. Juckt mich nicht die Bohne. Die Musik würde dadurch nicht aussterben, im Gegenteil es würde ihr gut tun. Dann gäbe es ehrliche Musik und ehrliche Entlohnung.
Nicht gut für die Wirtschaft aber das ist mir latte.“
Inzwischen werden sogar Datenbanken für Betroffene von Tauschbörsen-Abmahnungen eingerichtet, die bisher abgemahnte Werke und die abmahnenden Rechtsanwälte und Kanzleien enthalten - gewissermaßen als „Frühwarnsystem“.
Nun ist sicher Abmahnung nicht gleich Abmahnung, und manche mag auch in der Höhe ihrer Schadensersatzforderung völlig danebenliegen.
Ein Rechtslaie wird es kaum einschätzen können, wie genau zu verfahren ist, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen oder wenigstens die Schadensersatzforderung möglichst klein zu halten.
Und sich als Betroffener auf wohlgemeinte „Ratschläge“ von Forumsteilnehmern zu verlassen, ist wohl das dümmste, was man nach einem solchem Rechtsverstoß dann noch machen kann.
Beratend helfen kann hier wirklich nur ein Anwalt, alles andere könnte zum finanziellen Desaster führen. ;-)